Krafttraining -- Device-detektiertes Vorhofflimmern
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Nr. 277 | Januar 2024
Studientelegramm
Innere Medizin
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Unter Hochdruck: Entwicklung neuer Antihypertensiva
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Seit Einführung der AT1-Rezeptor-Blocker (Sartane) vor etwa 30 Jahren wurde keine nachhaltig relevante Substanzklasse zur Behandlung der arteriellen Hypertonie mehr zugelassen. Aktuell werden allerdings unterschiedliche neue Therapieansätze untersucht, die die Therapie der arteriellen Hypertonie in den nächsten Jahren revolutionieren könnten:
Der in Deutschland bereits zugelassene nsMRA Finerenon (Kerendia®) verfügt über keine ausgeprägte antihypertensive Wirkung und wird insb. zur Nephroprotektion bei chronischer Nierenkrankheit eingesetzt (siehe auch: Studientelegramm 211-2022-1/3). Deutlich stärker blutdrucksenkend könnte dagegen der nsMRA Ocedurenon wirken. Nachdem 2021 die Phase-II-Studie BLOCK-CKD publiziert wurde (siehe auch: MARKUS@HOMe), wird in den nächsten Monaten mit der Veröffentlichung der Phase-III-Studie CLARION-CKD gerechnet.
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Titel der Studie
CLARION-CKD
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„Lift me up“: AHA-Empfehlungen zum Krafttraining
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Europäische Leitlinien empfehlen allen gesunden Menschen pro Woche mind. 150 Minuten moderate körperliche Aktivität, mind. 75 Minuten intensive Aktivität oder eine gleichwertige Alternative. Die Empfehlungen für gesunde ältere Personen und Menschen mit kardiovaskulären Risikofaktoren sind bis auf wenige Ausnahmen (für Hochrisikogruppen) identisch, umfassen jedoch zusätzlich konkrete Angaben zu regelmäßigem Krafttraining. Aufgrund der vielfältigen positiven Effekte körperlicher Aktivität auf die Gesundheit sind die entsprechende Anamnese, Beratung und Motivation wichtige Bestandteile der ärztlichen Tätigkeit. Zwar werden in der ärztlichen Praxis Empfehlungen zum Ausdauertraining meist berücksichtigt, Vorteile eines zusätzlichen Krafttrainings dagegen erfahrungsgemäß häufiger vernachlässigt.
Die AHA hat nun handlungsorientierte Empfehlungen zum Krafttraining publiziert, die mit anschaulichen Übersichten der wesentlichen Empfehlungen sowie Übungen zum Training der größten Muskelgruppen für die klinische Praxis illustriert wurden. Die Evidenz zu Vorteilen eines regelmäßigen Krafttrainings, ergänzend zu Ausdauersport mit moderater und hoher Intensität, wie u.a. einer reduzierten Gesamtmortalität, stammt u.a. aus einer großen prospektiven Kohortenanalyse aus dem Vorjahr. Eine ausführliche Diskussion mit zwei beteiligten Autoren dieser Arbeit findet sich auf MARKUS@HOMe.
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Titel des wissenschaftlichen Statements
Resistance Exercise Training in Individuals With and Without Cardiovascular Disease: 2023 Update: A Scientific Statement From the American Heart Association
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Autorenschaft
Paluch et al.
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Device-detektiertes Vorhofflimmern: NOAH-AFNET 6 und ARTESIA
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Device-detektiertes Vorhofflimmern (VHF), d.h. durch implantierte kardiale Devices (wie bspw. Herzschrittmacher) aufgezeichnete kurze, asymptomatische VHF-Episoden, geht mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko einher. Im Vergleich zu konventionell mittels EKG diagnostiziertem VHF ist dieses Risiko jedoch deutlich geringer. Ob eine Antikoagulation auch bei Device-detektiertem VHF vorteilhaft ist, war bisher unklar.
Inzwischen wurden zwei große randomisierte Studien zu dieser Frage publiziert: NOAH-AFNET 6 (siehe auch: Studientelegramm 269-2023-1/3) und ARTESIA. Diese verglichen bei 2.536 bzw. 4.012 Personen mit Device-detektiertem VHF und zusätzlichen Risikofaktoren für thromboembolische Ereignisse die Wirkung und Sicherheit einer oralen Antikoagulation gegenüber einer Kontrollgruppe. In NOAH-AFNET 6 wurde Edoxaban verwendet, in ARTESIA Apixaban. In den Kontrollgruppen erhielten entweder alle Personen ASS (ARTESIA) oder nur solche mit entsprechender Indikation (NOAH-AFNET 6). Die Ergebnisse beider Studien sind diskrepant: ARTESIA wies eine signifikante Reduktion von Schlaganfällen und systemischen Thromboembolien unter Apixaban nach (Hazard Ratio 0,63; 95% KI: 0,45–0,88; p = 0,007). Gleichzeitig traten schwere Blutungen signifikant häufiger auf (Hazard Ratio 1,80; 95% KI: 1,26–2,57; p = 0,001), nicht jedoch letale oder intrakranielle Blutungen. NOAH-AFNET 6 wurde dagegen vorzeitig abgebrochen, da sich in Zwischenanalysen trotz erhöhter Blutungsgefahr unter Edoxaban kein klinischer Benefit ergab.
Bei Device-detektiertem Vorhofflimmern muss also weiterhin individuell entschieden werden, ob eine Antikoagulation sinnvoll ist. Für MARKUS@HOMe haben wir das Design und die klinischen Implikationen von NOAH-AFNET 6 und ARTESIA mit den beiden Erstautoren diskutiert.
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Titel der Studie
NOAH-AFNET 6: Anticoagulation with Edoxaban in Patients with Atrial High-Rate Episodes ARTESIA: Apixaban for Stroke Prevention in Subclinical Atrial Fibrillation
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Autorenschaft
NOAH-AFNET 6: Kirchhof et al. ARTESIA: Healey et al.
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MARKUS@HOMe: Neue Vorträge
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Eine Übersicht der zuletzt veröffentlichten Themen und Diskussionsbeiträge auf dem MARKUS@HOMe-YouTube-Kanal:
MARKUS@HOMe ist ein interdisziplinärer, akademischer YouTube-Kanal, der von Ärzten und Ärztinnen der Medizinischen Klinik II des AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUSES in Kooperation mit der österreichischen Gesellschaft für Nephrologie, der deutschen Gesellschaft für Nephrologie und der Universität des Saarlandes geleitet wird (weitere Informationen zu den Formaten).
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